Handball-Oberliga: Mehrheit plädiert für Einfachrunde

 

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Die Vereine der Handball-Oberligen werden die Saison voraussichtlich in einer Einfachrunde fortsetzen ‒ wenn sie denn irgendwann wieder spielen dürfen. Das wiederum wird nicht vor Februar möglich sein.

  • Frühestens im Februar setzt die Handball-Oberliga den Spielbetrieb fort.
  • Die Vereine sprechen für eine Einfachrunde aus.
  • Bis Ende Juni muss die Saison beendet sein, sonst droht der Worst Case.

Rotenburg – Frühestens im Februar 2021 nimmt die Handball-Oberliga ihren wegen der Corona-Pandemie Ende Oktober unterbrochenen Spielbetrieb wieder auf – und alles spricht derzeit für eine Fortsetzung in Form einer Einfachrunde. Ein Wiederbeginn bereits im Januar ist vom Tisch, auch zur vorgeschlagenen Aufteilung der beiden Männer-Oberligen in drei Staffeln wird es voraussichtlich nicht kommen. Das ist das Resultat der Online-Videokonferenzen, zu der der Spielausschuss des Handball-Verbandes Niedersachsen (HVN) seine Vereine aus den Oberligen der Männer und Frauen sowie der Herren-Verbandsligen am Samstag geladen hatte.

In seiner Pressemitteilung äußert sich der Verband hinsichtlich eines Wiederaufnahme-Termins sogar noch vorsichtiger: „Im Frühjahr“, formuliert er und teilt mit: „Das Gros der Vertreter der Ober- und Verbandsligisten favorisiert die Saisonfortsetzung in der Form einer Einfachspielrunde unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Spiele, die vor der Aussetzung des Spielbetriebes auf Verbandsebene bereits ausgetragen wurden.“ Für den TuS Rotenburg bedeutet dies, das sein bisher einziges absolviertes Spiel in der Oberliga Nordsee, die 17:42-Niederlage beim TV Bissendorf-Holte, in der Tabelle stehen bleiben würde. Teammanager Johann Knodel hatte für die Wümmestädter teilgenommen. „Wir hatten uns für den ersten Vorschlag, also die kleineren Staffeln ausgesprochen. Aber egal, was man macht – für uns ist beides okay. Wir werden uns natürlich der Entscheidung des HVN anschließen“, sagt er.

Entwicklung der Corona-Pandemie abwarten

Von einem „offenen und ehrlichen Meinungsaustausch“, den die Vereinsvertreter geführt hätten, berichtet Jens Schoof, der HVN-Vizepräsident Spieltechnik, der die Konferenzen moderiert hatte. „Das war sehr konstruktiv“, gibt Knodel das Lob an Schoof zurück. Und HVN-Präsident Stefan Hüdepohl glaubt: „Das war der richtige Weg. Die hohe Beteiligung zeigt, dass die Vereine an der unmittelbaren Kommunikation mit dem Verband interessiert sind.“ Laut Spielausschuss-Mitglied Olaf Bunge hätten sich 85 Prozent der Clubs beteiligt.

Eine endgültige Entscheidung wurde jedoch noch nicht getroffen. „Das ist auch fast nicht möglich, weil keiner abschätzen kann, wann es wieder losgeht. Es sind alles Gedankenspiele“, findet Knodel. Der Spielausschuss werde die Gesprächsergebnisse jetzt bewerten und Umsetzungsmodelle erarbeiten. Dabei müssen die Entwicklung der Pandemie und die entsprechenden Verordnungen in Niedersachsen und Bremen berücksichtigt werden. Erst nach weiteren Zusammenkünften mit den Vereinen zu Beginn des kommenden Jahres sind Ergebnisse zu erwarten. „Frühestens danach wird der Spielausschuss dem Präsidium konkrete Empfehlungen zur Beschlussfassung an die Hand geben“, bemerkt Schoof.

Saisonabbruch wäre der Worst Case

Klarheit herrscht allerdings darüber, dass der von einer Task Force ursprünglich ins Auge gefasste Restart für Mitte Januar nicht realisierbar ist. Die Mitglieder der Task Force und des Spielausschusses gingen nach der jüngsten Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder derzeit davon aus, dass öffentliche Sportstätten frühestens ab dem 11. Januar wieder für den Trainingsbetrieb zur Verfügung stünden. „Wenn überhaupt“, wirft Schoof ein. Die Teilnehmer der Konferenz sprachen sich dafür aus, vor der Rückkehr in den Spielbetrieb mindestens drei Wochen Hallentraining absolvieren zu können. „Den Vorlauf brauchen wir“, unterstreicht auch Knodel und verweist auf das Verletzungsrisiko. „Rein rechnerisch könnten wir demnach den Spielbetrieb frühestens am 6. und 7. Februar wiederaufnehmen; vorausgesetzt, wir kommen mit Ende der Schulferien wieder in die Hallen“, rechnet Schoof vor. Nach der eigentlichen Saisonplanung hätte die Rückrunde übrigens am 12. Februar begonnen, die Serie wäre am ersten Juni-Wochenende beendet gewesen.

Noch offen ist, wie eine Einfachrunde konkret aussehen wird. Vor allem, ob es hinterher zu Play-off-Spielen um den Aufstieg und Abstieg kommen wird, ist ungewiss und davon abhängig, wie viel Zeit noch bleibt. „Fakt ist, dass die Saison mit Ablauf des Monats Juni enden muss. Ob es Play-off-Spiele geben könnte, hängt davon ab, wie viele Spieltage uns am Ende zur Verfügung stehen“, erklärt Schoof. Der Worst Case wäre ein erneuter Saisonabbruch. Das weiß auch Johann Knodel: „Aber viel wichtiger wäre, dass die nächste Saison vernünftig starten und ablaufen kann“, merkt der Rotenburger Teammanager an.